Städtebau und Ortsbild
Der Bauplatz befindet sich im Spannungsfeld zwischen großen Frei- flächen, großvolumigen landwirtschaftlichen Gebäuden und einer angrenzenden Einfamilienhaus-Struktur im Norden. Die vorherr- schende Dachform ist das Satteldach. Ein für das Gailtal typisches Funktionsgebäude ist die „Gailtaler Kesn“, schlicht in der Form erfüllt sie ihre Funktion. Der Entwurfsgedanke für das Feuerwehrhaus Rat- tendorf mit seinen technischen Anforderungen leitet sich aus dieser Schlichtheit ab.
Der Neubau-Entwurf lehnt sich nicht nur an die traditionelle Sattel- dach-Bauweise an, er ist vielmehr eine Transformation aus einer funktionalen Pultdach-Hallenkonstruktion und einem zweigeschos- sigen Satteldach-Typus: Das Dach wandelt sich von einem Pult, das der Funktionalität einer Fahrzeughalle entspricht, zu einem Satteldach, das die traditionellen Bauformen interpretiert – eine geo-metrische Überraschung, ein Höhepunkt am Ortsrand, sozusagen. Die Aluminium-Gebäudehülle mit ihrer dunkelgrauen Farbgebung spiegelt wiederum die grobe Struktur der Gailtaler Alpen wieder,
die Rautenform an der Außenhaut umspannt das Gebäude wie ein zusammenhaltendes Netz. Dach und Fassade erscheinen gleich-wertig, das Gebäude erhält dadurch eine homogene Erscheinung. Vordächer treten – wo notwendig – sinnvoll in Erscheinung. Der Schlauchturm ist das weithin sichtbare Zeichen der gemeinnützigen Körperschaft.